Internationales Jugendprojekt

Begegnen, denken, handeln –
globale Peers für nachhaltige Entwicklung

Peer-Leader-International e. V.

Die Climate Cycle Tour in Südafrika

Peer-Leader-International (PLI) ist ein internationales Jugendprojekt, dessen Ansatz auf interkultureller Jugendarbeit und Peer-Education beruht. Das Zentrum liegt in Ostrhauderfehn in Ostfriesland, Deutschland. Derzeit sind rund 200 Peer-Leader unterschiedlichster Herkunft in zehn Ländern aktiv. In enger Kooperation mit internationalen Partner*innen erforschen sie Inhalte, entwickeln Projektideen, gießen diese in Form und führen Projekte durch. Die Themen werden von den jungen Menschen eingebracht und haben mit ihrer Lebenswirklichkeit zu tun. Ziele aller Aktivitäten sind die Information und Mobilisierung anderer zur Verwirklichung der Sustainable Development Goals.

Partner*innen, die bei PLI zusammenarbeiten, sind basisorientierte Gruppen und Nichtregierungsorganisationen. Mit einigen bestehen langfristige Partnerschaften, mit anderen wird in zeitlich begrenzten Projekten kooperiert.

Um zu gemeinsamen Projektthemen zu kommen, werden vielfältige Bildungs- und Lernräume genutzt. Diese liegen außerhalb von Schulen, z. B. im Internet oder bei Begegnungen während Tagungen, Seminaren und Projektbesuchen. Wichtig ist bei allen Aktivitäten das Prinzip des Peer-Learnings: Projekte entstehen bei PLI immer, wenn junge Menschen sich für eine Fragestellung interessieren. Daraus erwachsen in Kommunikation zwischen ihnen Ideen und Formate für Projekte unterschiedlicher Art.

Beispiele sind:

  • In einem Seminar über „Jugend und Politik“ entstand die Idee, für ein präventives Bildungs-Tool gegen Korruption.
  • Nach Einsätzen in Geflüchteten-Lagern in Griechenland hat PLI Deutschland Unterrichts- und Projektmodule zum Thema „Flucht und Migration“ entwickelt. Es fanden Seminare zum Thema in Israel und Südafrika statt, in denen Jugendliche die Situationen in ihren Ländern verglichen und sich zu Asylfragen austauschten.
  • Jugendliche von PLI Südafrika entdeckten in Deutschland den Food-Truck von PLI Deutschland. Sie entwickelten einen eigenen Food-Truck in Südafrika und kombinierten diesen mit Schulungen zu guter Ernährung, weltweiter Agrarindustrie und Vermittlung von Know-how zur Umsetzung eines Start-ups.
  • In dem Projekt „Climate Cycle Tour“ werden die Folgen des Klimawandels behandelt. Bei dieser Fahrradtour durch fünf Länder wird täglich an anderen Plätzen die Lesung „Arche Noah Reloaded“ vorgetragen und mit den jungen Menschen diskutiert, was sie gegen den Klimawandel tun können (siehe www.climatecycle.de).

Die Arbeit bei PLI steht auch vor Herausforderungen: Die direkte Kommunikation erfolgt meistens während physischer Begegnungen, die ihrerseits Probleme verursachen können. Es sind weniger die interkulturellen Missverständnisse und Differenzen, wenngleich diese immer wieder vorkommen und als belastend erlebt werden. Englisch als gemeinsame (Fremd-)Sprache kann zu Missverständnissen führen. Für „Neue“ ist es oft ungewohnt, ihre Standpunkte offen zu vertreten, insbesondere wenn Ältere anwesend sind. Vordringlicher ist: In einer internationalen Begegnung gibt es viel Energie, die Ideen sind groß, die Realisierung vor Ort bedarf aber großen Engagements über längere Zeit.

Peer-Leader übergeben
Verbesserungsvorschläge
für das Schulsystem an den
niedersächsischen Kultusminister

 

 

Um diese Herausforderungen zu überwinden, plant PLI einen digitalen „Peer-Campus“, der zukünftig als offene Plattform für gegenseitige Informationen, Ideen und Aktionen dienen soll. So können aus kleinen Kooperationen große, wirksame Projekte für eine gemeinsame, nachhaltige Zukunft erwachsen.