Mehrebenen-Partnerschaft
aware&fair – Austausch und Lernen
über Nachhaltigkeit
Freundeskreis Malawi und Städtepartnerschaft Hannover-Blantyre e. V., aware&fair e. V. Hannover,
aware&fair Club Blantyre, Stadt Hannover, Stadt Blantyre
Die Partnerschaft begann 1962 mit den ersten Besucher*innen aus Malawi in Hannover. Sechs Jahre später wurde auf Anregung des Freundeskreises Zentral- und Ostafrika e. V. die Städtepartnerschaft zwischen Blantyre und Hannover manifestiert.
Um sich künftig auf Malawi zu konzentrieren, wurde 2012 auf Initiative von Silvia Hesse der Verein in Freundeskreis Malawi und Städtepartnerschaft Hannover-Blantyre e. V. (FKM) umgewidmet. Als damalige Leiterin des Agenda21-Büros der Stadt Hannover nahm sie die globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung zum Anlass und entwickelte mit Partner*innen aus Malawi, Hannover, der polnischen Partnerstadt Poznan´ und anderen osteuropäischen Städten das EU-Projekt aware&fair. Dabei ging es um Austausch in den Bereichen Kultur, Gesundheit, Umwelt, Klimaschutz, Bildung und fairer Handel. Infolge des Projekts wurden die Vereine aware&fair e. V. in Hannover und der aware&fair Club in Blantyre gegründet.
Louis Zulu (Gründer des aware&fair Club in Blantyre), Ruth Kaperemera und Evelyn Siti leiten seitdem die aware&fair-Aktivitäten in Grund- und weiterführenden Schulen in Blantyre. Für den FKM initiiert, vernetzt und koordiniert Silvia Hesse Projekte mit weiteren Organisationen, z. B. lokalen Kultureinrichtungen, der Politik, NGOs sowie Schulen und unterstützt die Städtepartnerschaft zwischen Hannover und Blantyre.
In dieser Partnerschaft findet Lernen auf vielfältige Weise statt: Auf lokaler (Schul-)Ebene lernen wir durch persönliche Gespräche, regelmäßige Treffen und Projekte, wie z. B. Baumpflanzungen, etwas über urbane Landwirtschaft sowie die Reduzierung und Wiederverwertung von Müll und führen Workshops zu fairem Handel und Nachhaltigkeit durch.
Durch die Teilnahme an internationalen Konferenzen, Festivals und Seminaren entwickeln wir Ideen und Fähigkeiten, die wir zu Hause mit Interessierten teilen, und setzen sie in die Praxis um. Vor allem aber lernen wir durch kulturelle Aktivitäten wie Theater, Poesie, Tänze und Musik sowie durch den internationalen Austausch dazu. Ein Beispiel ist das Theaterprojekt „Fair Culture – Die Welt von morgen“, das im Rahmen des europäischen aware&fairProjekts unter Federführung des Staatstheaters Hannover durchgeführt wurde. Theaterproduktionen aus Malawi, Polen, Deutschland, Ghana und Palästina machten auf vielfältige Weise auf die globalen Herausforderungen aufmerksam, denen wir uns gemeinsam stellen müssen. Gleichzeitig lehrten sie uns, andere Standpunkte zu erkennen und zu verstehen.
Unsere Partnerschaft will durch verschiedene lokale und internationale Initiativen mit Partnerorganisationen zu einer ökologisch und global gerechten Welt beitragen. So nahmen z. B. acht Mitglieder des aware&fair Clubs der Njamba Secondary School, an der Louis Zulu und Evelyn Siti unterrichten, an einer globalen Fahrradtour teil (www.climatecycle.de) und fuhren von Blantyre bis zum 200 km entfernten Mangochi Lake District in Malawi. Unterwegs diskutierten sie mit über 500 Jugendlichen, was der Klimawandel für sie bedeutet, welche Ursachen und Auswirkungen in ihren Heimatgebieten bestehen und wie die negativen Effekte minimiert werden können.
Die gemeinsamen Pläne für die Zukunft sind vielfältig. Der aware&fair Club in Blantyre will zu einer lokalen Jugendorganisation werden, um mit mehr Schulen auch außerhalb der Stadt an den SDGs zu arbeiten. Das Ziel von aware&fair Hannover ist, die Partnerschaftsaktivitäten mit Akteur*innen in anderen Ländern, wie z. B. mit der Audiovisuellen Schule in Belén de los Andaquies/Kolumbien, weiter zu vernetzen und auszubauen. Was alle gemeinsam verbindet, sind die Kontinuität, die Verlässlichkeit und das Ziel, eine ökologische und gerechtere Welt zu schaffen.
Koordinator*innen der Partnerschaft zwischen Blantyre und Hannover